Foto von Densberg 925 Jahre Densberg
19. bis 23. August 2010

Densberg - Posaunenchor

 
Kirche

Der Posaunenchor Densberg von 1928


Der Posaunenchor Densberg im Advent 2009

Der evangelische Posaunenchor Densberg besteht im Jahr 2010 aus 16 aktiven Bläserinnen und Bläsern. Sein Repertoire umfasst neben Kirchenmusik auch Blasmusik und moderne Stücke. Im Jahresdurchschnitt hat der Chor etwa 20 Auftritte bei Gottesdiensten, Veranstaltungen sowie Ständchen zu Hochzeiten, besonderen Geburtstagen und anderen Familienfeierlichkeiten. Dazu kommen jährlich etwa 35 Übungsstunden. Densberg ist stolz auf alle aktiven Mitglieder, die heute im Posaunenchor mitwirken. Ihnen und allen Gönnern sei herzlich gedankt.

Geschichte des Chores

In einer Niederschrift, die Justus Opper verfasst hat, ist zu lesen, dass die Densberger Gemeinde bis 1928 keinen Verein hatte, in dem auf christliche und kulturelle Betreuung Schulentlassener Wert gelegt wurde. Da diese Niederschrift vor über 80 Jahren entstanden ist, ergibt sich für die Anfangszeit eine etwas veraltete Formulierungsweise. Da wir diese Aufzeichnungen nicht verändern möchten, führen wir Sie im bestehenden Wortlaut auf.

Durch Gründung des Posaunenchores wurde der männlichen Jugend der Gemeinde Gelegenheit gegeben, an einer guten Aufgabe mitzuarbeiten. 1925 begannen Johannes Wege und Helwig Gössel zu spielen. Johannes Wege konnte im Sommer 1928 eine kleine Gruppe zu regelmäßigen Übungsstunden zusammen scharen, um das Blasen zu erlernen. Zum Weihnachtsfest 1928 spielte der Chor zum erstenmal in der Öffentlichkeit. Die Besetzung bestand aus den Gründermitgliedern:

  • 1.Stimme: Helwig Gössel und Justus Opper
  • 2.Stimme: Fritz Wagner und Justus Möller
  • 3.Stimme: Eckhard Kirschner und Fritz Range
  • 4.Stimme: Heinrich Möller

In 1929 nahmen Helwig Gössel und Justus Opper an einer Bläserfreizeit unter der Leitung von Pastor Kuhlo, genannt der Posaunengeneral, in Hephata teil. Seit dieser Zeit war der Leitspruch des Chores: „Lobet den Herren mit Posaunen“.

Der in dieser Zeit hier wirkende Pfarrer Hufschmied half dem Posaunenchor durch Gelder der Kirchenkasse weitere Instrumente zu beschaffen. So konnten bis 1932 ein Tenorhorn, zwei Zugposaunen und ein Flügelhorn gekauft werden. 1932 stand der Gemeinde kein Organist zur Verfügung, in dieser Zeit hat der Chor jeden Sonntag den Gemeindegesang einschließlich Liturgie begleitet. Hierfür bekam der Chor einen Teil des Organistengehaltes. Das Geld wurde zum Kauf eines Tiefbasses verwandt. Die dann noch fehlenden Mittel wurden durch die Veranstaltung eines Unterhaltungsabends mit Theater und Musik beschafft. Durch Spenden von Mitgliedern der Gemeinden Densberg und Schönstein konnte noch ein Tenorhorn angeschafft werden.

Notenmaterial wurde in den ersten Jahren von jedem Bläser selbst gekauft. So hat der Posaunenchor über die Jahre seit seiner Gründung, auch über die Kriegsjahre hinweg, bestanden.

Aus der 1928 erstellten Satzung seien drei markante Punkte zitiert:

  • Der Posaunenchor wurde im Jahr 1928 gegründet. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Kirchengesang zu fördern, mit neuem Liedgut zu bereichern und kirchliche Veranstaltungen, sowie dörfliche Feiern musikalisch zu umrahmen. Neben der Pflege der Kirchenmusik werden das Volkslied, sowie Musikstücke alter und neuer Meister bei passender Gelegenheit zum Vortrag gebracht.
  • Mitglied kann jeder unbescholtene, der ev. Kirche angehörende Büger der Gemeinde Densberg und Schönstein werden. Ausnahmen sind zugelassen.
  • An den wöchentlichen Übungsstunden hat jeder Bläser regelmäßig und pünktlich teilzunehmen. Im Hinderungsfall sich zu entschuldigen.
Im Laufe der Zeit wurde an Veranstaltungen wie z. B. Kreis- und Landesposaunentagen teilgenommen. Es wurden unter anderem Theaterabende, Unterhaltungsabende und Frühlingsfeste durch den Posaunenchor musikalisch verschönert.

Seit 1928 hat ein Großteil der männlichen Bevölkerung aus Densberg schon im Chor mitgewirkt. 1968 spielte Marion Gössel als erste Bläserin des Posaunenchores mit, später kamen noch andere dazu. Heute hat sich dieses Verhältnis gewandelt. Über 50% des Posaunenchores sind weiblich. Würden heute alle Bläserinnen und Bläser noch spielen, die einmal angefangen und wieder aufgehört haben ein Instrument zu spielen, ergäbe sich ein großes Orchester.


Beim 75-jährigen Jubiläum 2003

Das 50-jährige Bestehen feierte der Posaunenchor 1978 im Rahmen eines Kreisposaunenfestes im Burggraben Densberg. Im gleichen Jahr gab Chorleiter Helwig Gössel die Leitung des Chores an seinen Sohn Günter ab. Günter Gössel leitet seitdem den Chor.

Ein weiterer Höhepunkt des Posaunenchores war im März 1983. Hier galt es, bei Aufnahmen für eine Schallplatte mitzuwirken. Die Platte wurde im Auftrag des Fremdenverkehrsverbandes Kurhessisches Bergland aufgenommen und der Beitrag des Posaunenchores war das Lied „Im schönsten Wiesengrunde“. Auch bei der 900-Jahr-Feier in 1985 wirkte der Posaunenchor tatkräftig mit. Er spielte u. a. zur Eröffnung der 900-Jahr-Feier auf dem Küppel zum Spießbraten, auf dem Backhausfest, zum Kommers und im Festgottesdienst. Im Festzug fuhr er auf einem Wagen und spielte Marschmusik. In 1988 feierte der Chor sein 60-jähriges Bestehen im DGH Densberg.

Neben den freudigen Anlässen gab es auch traurige Ereignisse. Stellvertretend seien hier die Beerdigungen der Gründungsmitglieder Helwig Gössel (? 9.12.1984) und Justus Opper (? 27.10.1996) erwähnt.

Im Jahr 2003 feierte der Posaunenchor sein 75-jähriges Bestehen. Der Posaunenchor Densberg hatte zu diesem Jubiläum 19 aktive Mitglieder, 10 Frauen und 9 Männer. Hinzu kamen noch 4 Jungbläser, die aber leider den Übergang in den Chor nicht vollzogen haben. Im Jubiläumsjahr 2003 wurden Heinz Aubel für 50 Jahre und Hans Möller für weit über 50 Jahre aktive Mitgliedschaft geehrt und zu Ehrenmitgliedern ernannt.

Ein großer Dank gilt Chorleiter Günter Gössel, der den Posaunenchor nun schon über 30 Jahre leitet. Zudem spielen Günter Gössel (Posaune) und Liselotte Lins (Trompete) nun auch schon über 50 Jahre aktiv ihre Instrumente.